Bürger sparen an der Gesundheit – Problem für Apotheken und OTC-Hersteller
Den Apotheken vor Ort brechen die KäuferInnen weg: Mehr als ein Drittel der Apotheken (34 Prozent) verzeichnet einen Rückgang bei der Anzahl der Kunden. Zeitgleich haben die OTC- und Freiwahl-Hersteller nach wie vor ein Image-Problem bei Apotheken. Diese Ergebnisse aus aktuellen Bonsai-Apotheken-Studien – und die Frage, wie OTC-Hersteller darauf reagieren müssen – haben für ein breites Echo in der Fachpresse gesorgt.
Die Pharmazeutische Zeitung schreibt: „Ergebnisse einer OTC-Vertriebsstudie aus dem Jahr 2023 von Bonsai Health bestätigen, dass die Bürger beim Thema Gesundheit sparen” und zitiert Bettina Mertens-Danowski, Head of Bonsai Health: „Den Apotheken vor Ort brechen die Kunden und die Umsätze weg.” Pharma Relations berichtet: „Die besonders schlechte Nachricht für die Pharma-Hersteller: Zwei Drittel der ApothekerInnen geben an, dass ihre KundInnen häufiger nach preisgünstigeren Produkt-Alternativen fragen. „Die Werbeinvestitionen teurerer Markenprodukte verpuffen, wenn immer mehr Kunden gezielt nach günstigeren Generika fragen,” betont Bettina Mertens-Danowski.” Mit diesem Aspekt beschäftigt sich auch der Markenartikel unter der Headline: „Apothekenkund:innen bevorzugen preisgünstigere Alternativen”.
„Zeitgleich beobachtet das Marktforschungsinstitut anhand seiner ebenfalls im Oktober 2023 mit 280 befragten Apotheker:innen neu aufgelegten 'OTC-Vertriebsstudie', dass OTC- und Freiwahl-Hersteller nach wie vor ein Image-Problem bei Apotheken haben,” schreibt Healthcare Marketing. In der Bonsai OTC-Vertriebstudie „ermittelt Bonsai Health einen Net Promotor Score hinsichtlich der Weiterempfehlungs-Bereitschaft der ApothekerInnen,” schreibt Health Reminder: „Dieser NPS setzt Fans, Passive und Kritiker eines Herstellers in ein Verhältnis und kann bei einem Wert zwischen +100 und -100 liegen. Über alle 20 erfassten OTC- und Freiwahlhersteller landet er in der jüngsten 'Bonsai OTC-Vertriebsstudie' deutlich im Negativbereich mit -25.”
„Natürlich schneiden nicht alle Unternehmen gleich schlecht ab. Es gibt auch, aber eher wenige, Positivbeispiele,” zitiert die Pharmazeutische Zeitung Bettina Mertens-Danowski. „Insgesamt aber mangelt es den Herstellern offenkundig an Verständnis, was die Apotheken wirklich brauchen.” Ein Beispiel: 52 Prozent der Werbemittel, die Pharma-Unternehmen den Apotheken zur Verfügung stellen, landen ungenutzt im Müll: „Eine enorme Verschwendung – ökologisch und ökonomisch,” kritisiert die Expertin.